
Evaluation
Eine pädagogische Grundsatzdebatte – Wer ist verantwortlich für Stärken und Schwächen im Schulsystem?
Die Debatte um Qualität und Evaluation an der Schule läuft bereits seit den 1990er Jahren. Maßgeblich waren hier internationale Vergleichsstudien, bei denen Deutschland verhältnismäßig schlecht abschnitt – Stichwort: PISA. Um die Schwächen und Stärken im Schulsystem zu identifizieren reicht es jedoch nicht aus, nur den Schulen selbst einen Spiegel vorzuhalten.
Begriffsbestimmung – Die drei Aspekte der Evaluation
Für einen differenzierten Umgang mit dem Thema Evaluation muss zuerst ein genaues Begriffsverständnis her. Da in Literatur und Praxis jedoch unterschiedliche Vorstellungen kursieren, worum es bei „Evaluation“ genau geht, gestaltet sich die Definition durchaus schwierig. Im Kern geht es um drei Aspekte: Bewertung, Wissenschaftlichkeit und Dienstleistung.
Auf den Punkt gebracht – Was wird evaluiert?
Die Frage danach, was genau evaluiert werden kann, lässt sich schnell und simpel beantworten: alles. Der häufigste Evaluationsgegenstand im schulischen Bereich wird üblicherweise unter dem Begriff „Programme“ zusammengefasst. Dazu gehören nicht nur Projekte, Maßnahmen und Kooperationen.
Die vier Dimensionen der Programmevaluation
Pädagogische Programme dienen der Qualitätssicherung an Ihrer Schule. Damit sie aktuell und zeitgemäß sind, müssen sie stetig weiterentwickelt und überprüft werden. Das macht Programme zu typischen Gegenständen einer schulischen Evaluation. Dabei lassen sich vier verschiedene Dimensionen unterscheiden.
Was ist das Ziel? – Klären Sie den Evaluationszweck
Die erste Aufgabe in der Evaluationspraxis? Eine angemessene Programmlogik entwickeln und den Evaluationszweck bestimmen. Denken Sie daran: Dabei steht immer die Zielsetzung des Programms im Fokus. Nur wenn im Vorfeld klar definiert ist, welche Ergebnisse angestrebt werden, kann eine abschließende Evaluation überhaupt Sinn machen.
Erste Schritte – Das müssen Sie vor der Evaluation bedenken
Damit die Evaluationsergebnisse optimal genutzt werden können, muss der Evaluationszweck von Anfang an klar definiert werden. Was wird evaluiert und warum? Welche Methode wird angewendet? Bei der Bewertung spielen fünf verschiedene Bereiche eine Rolle.
Wer evaluiert? – Die Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdevaluation
Die entscheidende Frage bei jeder Evaluation ist: wer evaluiert? Dabei ist zwischen Fremd- und Selbstevaluation sowie zwischen Insidern und Outsidern zu unterscheiden. Je nach Situation bringt einmal die eine, einmal die andere Position und Perspektive mehr Vorteile. Kleiner Tipp: Oft ist eine Kombination die beste Lösung.
Evaluationsexpertise – Diese Kompetenzen brauchen Sie für eine professionelle Evaluation
An Evaluierende werden vielfältige Anforderungen gestellt. Oft wird hier auch von einer „Evaluationsexpertise“ gesprochen. Zur Orientierung hat die „DeGEval – Gesellschaft für Evaluation e.V.“ zusammengefasst, was allgemein für die Durchführung von Evaluationen als unerlässlich gelten sollte. Damit sind Sie im Bilde.
Wer ist involviert? – Diese Akteursgruppen sollten Sie einbinden
In jeder Evaluation gibt es eine große Anzahl von „Mitspielenden“. So auch im schulischen Bereich. In erster Linie stehen hier die Adressaten des evaluierten pädagogischen Programms – mit anderen Worten Ihre Schülerschaft, Ihre Lehrkräfte und Sie als Schulleitung – im Fokus. Für eine umfassende Evaluation spielen allerdings noch weitere Akteursgruppen eine Rolle.
Das Evaluieren von Evaluation – Gehen Sie auf die Meta-Ebene
War die angewendete Methode zielführend und wurden alle Ansprüche erfüllt? Um zu prüfen, wie erfolgreich eine Evaluation ist bzw. war, kann diese selbst zum Gegenstand einer Bewertung werden. Als Referenzbasis für derartige „Meta-Evaluationen“ wurden spezielle Standards entwickelt.
Gelungene Evaluation – Diese Standards sollten Sie erfüllen
Wodurch zeichnet sich eine gute Evaluation aus? Laut der Gesellschaft für Evaluation DeGEval sind vier Standards ausschlaggebend: Nützlichkeit, Durchführbarkeit, Fairness und Genauigkeit. Was das in der Praxis konkret bedeutet, wird anhand exemplarischer Einzelstandards deutlich.